
Wachsende Nachfrage:
H2: Der Stoff, aus dem die Zukunft ist
Eine saubere, sichere und bezahlbare Energieversorgung ist die Basis für nachhaltiges Wachstum und das Erreichen der Klimaziele. Nicht nur deshalb ist grüner Wasserstoff als Molekül, erzeugt aus erneuerbaren Energien, einer der Hoffnungsträger der Industrie. Auch in Bereichen der Mobilität, in denen Strom aus erneuerbaren Energien nicht direkt eingesetzt werden kann, wie zum Beispiel der Luftfahrt oder dem Schwerverkehr, eröffnen grüner Wasserstoff und seine Folgeprodukte (Power-to-X) neue Möglichkeiten zur Dekarbonisierung. Prognosen gehen davon aus, dass die Wasserstoffwirtschaft in Europa bis 2050 mehr als 5 Millionen Arbeitsplätze sowie 800 Milliarden Euro Jahresumsatz generiert.
Hamburg will zum wesentlichen Treiber der grünen Wasserstoffwirtschaft werden – und ist als Verkehrsknotenpunkt und Industriestandort sowie durch seine Forschungseinrichtungen prädestiniert, hier eine führende Rolle zu übernehmen. Die Erfahrung zeigt, dass eine sichere und wachsende Nachfrage nach Wasserstoff zu wirtschaftlichen Preisen eine wesentliche Voraussetzung zur Realisierung einer mittelfristig sich selbst tragenden Wasserstoffwirtschaft ist. Dafür bietet Hamburg optimale Rahmenbedingungen und hat wichtige Voraussetzungen bereits geschaffen:
- Wasserstoff ist ein Energieträger, der als grünes Molekül in zahlreichen Schlüsselindustrien und großen Mengen eingesetzt werden kann. Dazu gehört etwa die Grundstoffindustrie wie Metall oder die Chemie. In Hamburg sind alle relevanten Sektoren vertreten. Sie haben wichtige technische und betriebliche Änderungen wie zum Beispiel den Einsatz von Gas zur Eisenerzreduktion oder die Erprobung eigner Elektrolyseure in wachsender Leistungsgröße bereits vollzogen.
- Eine quantitativ interessante Nachfragesenke für grünen Wasserstoff sind die örtlichen Raffinerien, die diesen im Rahmen der Renewable Energy Directive der EU als emissionsfreies Prozessgas einsetzen, um ihre Treibhausgasminderungsquote zu erfüllen.
- Auch im Bereich der Mobilität geht Hamburg beispielhaft voran. So sollen bereits in den nächsten Jahren erste mit Wasserstoff betriebene Fähren sowie Schubschiffe zum Einsatz kommen. Im Bereich der Luftfahrt profitiert Hamburg als drittgrößter Luftfahrtstandort der Welt von der Ankündigung von Airbus, bis 2035 mit Wasserstoff betriebene Flugzeuge kommerziell anzubieten.
- Für den Schwerverkehr mit Lkw auf der Straße und den Schienengüterverkehr ist der Hafen einer der größten und nachfragestärksten Knotenpunkte in Deutschland. Hier laufen bereits Abstimmungen mit Fahrzeugherstellern und Flottenbetreibern, wie die Nachfrage nach grünem Wasserstoff aus heimischer Produktion oder auch aus dem Import künftig in wachsendem Umfang abgedeckt werden soll.
Im Ergebnis wird Hamburg nach aktuellen Schätzungen allein für die direkt mit dem Hafen verbundenen Verkehrsströme einen mittelfristigen Bedarf von 100.000 Tonnen pro Jahr grünen Wasserstoff haben.

Die wachsende Zahl der Abnehmer von Wasserstoff ist überwiegend im Umkreis des Hafens angesiedelt, so dass die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über die Speicherung und den Transport hin zur konkreten Anwendung in den unterschiedlichen Sektoren – unmittelbar vor Ort abgebildet werden kann. Die großen Industriebetriebe profitieren hier nicht nur von der geplanten Umstellung des Gasnetzes als einfach zugängliche und großvolumige Speicher- und Verteilinfrastruktur für Wasserstoff, sondern von auch den skalierbaren Produktionskapazitäten mit dem geplanten Großelektrolyseur in Moorburg. Mittelfristig bietet gerade der Import von Wasserstoff über den Hafen die notwendige Versorgungssicherheit und Profitabilität für eine wachsende Wasserstoffwirtschaft.
Schon heute zeichnet sich Hamburg durch das Engagement vor allem der Industrie für grünen Wasserstoff aus. Auch für die Zukunft ist vorgesorgt: So gibt es bereits klare und zahlreiche Absichtserklärungen von Unternehmen aus Hamburg und der Region, die an einer regelmäßigen und zunehmenden Abnahme von grünem Wasserstoff interessiert sind.
Diese Infografik zeigt dir unsere Stärke: Ein Wasserstoff-Ökosystem der kurzen Wege.
Flexible Preis- und Angebotsmodelle sowie starke politische Initiativen für angemessene rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, etwa für den Bezug von grünem Strom, vervollständigen das Angebot.
In Kombination mit der unmittelbaren Verknüpfung mit dem Sektor Erneuerbare Energien entstehen so die besten Voraussetzungen für den Aufbau einer grünen und wirtschaftlich tragfähigen Wasserstoffwirtschaft schon in den kommenden Jahren.
Damit wird die zweitgrößte Stadt der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt ein fester und vielversprechender Bestandteil der Vision Grünes Europa: