
Grüner Wasserstoff aus Moorburg
Ehemaliges Kohlekraftwerk wird zum Mega-Elektrolyseur
Die Unternehmen Vattenfall, Shell und Mitsubishi Heavy Industries (MHI) sowie Hamburgs kommunaler Wärmeversorger Hamburg Wärme haben im Januar 2021 eine Absichtserklärung zum Bau eines der weltweit leistungsfähigsten Elektrolyseure zur Erzeugung von grünem Wasserstoff unterschrieben.
Der Plan
Auf dem Gelände des bisherigen Kohlekraftwerks Moorburg im Hamburger Hafen soll ab 2025 Wasserstoff aus grünem Strom erzeugt werden. Bereits zu Beginn ist eine Leistung von 100 Megawatt geplant, diese soll mit wachsender Nachfrage ausgebaut werden. Abnehmer des grünen Wasserstoffs wird vor allem die rund um den Hafen ansässige Industrie sein sowie Mobilitätsanbieter. Die Abwärme des Elektrolyseurs wird von Hamburg Wärme genutzt. In Moorburg betrieb Vattenfall von 2015 bis 2020 ein Kohlekraftwerk. Jetzt soll hier ein wesentlicher Treiber für eine grüne Wasserstoffwirtschaft in Hamburg entstehen.
Die Umsetzung
Grüner Wasserstoff ist ein Energieträger, der in zahlreichen industriellen Anwendungen wie z.B. der Grundstoffindustrie oder der Mobilität eingesetzt werden und maßgeblich zur Reduzierung von CO2-Emissionen und damit zur Erreichung der Klimaziele beitragen kann. Die Metropolregion Hamburg treibt darum den Aufbau einer sich selbst wirtschaftlich tragenden grünen Wasserstoffwirtschaft voran. Der Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff soll anfangs eine Leistung von 100 Megawatt haben. Zum Vergleich: Die derzeit größten im Betrieb oder in der konkreten Planung befindlichen Anlagen erreichen einen Wert von 10 MW.
Der Standort Moorburg ist für das Projekt ideal: Er bietet kurze Wege zum Hafen und einen direkten Anschluss an bestehende und avisierte Infrastrukturen wie das Gasnetz auf der Abnehmerseite. Er ist zudem erzeugungsseitig sowohl an das nationale 380.000 Volt-Übertragungsnetz als auch an das 110.000 Volt-Netz der Stadt Hamburg angebunden. Darüber hinaus können Überseeschiffe den Standort direkt anlaufen und die Kai- und Hafenanlage als Importterminal nutzen. Das bereits bestehende 45 km lange Gasnetz wird bis 2025 für Wasserstoff geeignet sein und auf 50 Kilometer (2030: 60 km) erweitert. Dann steht es für den großvolumigen Transport von Wasserstoff zu den Abnehmern und den Anschluss an ein europäisches Wasserstoffnetz bereit.
Großes Potenzial
Mit dem skalierbaren Elektrolyseur und dem für Wasserstoff geeigneten Ausbau der Infrastruktur schafft Hamburg eine Basis für eine nachhaltige und wirtschaftlich tragfähige grüne Wasserstoffwirtschaft und eine Entwicklung des Standorts als Motor für die Umwandlung und Nutzung erneuerbarer Energien.
Projekt in Zahlen:
- 100 MW Leistung von Beginn an
- Geplante Inbetriebnahme 2025
- Gemeinsames Projekt von 4 starken Partnern