AquaVentus: Grüne Energie aus der Nordsee

Starke Partner für die Energiewende
In Bereichen, die sich nicht oder nicht wirtschaftlich tragbar elektrifizieren lassen, gilt – vor allem grüner – Wasserstoff als Hoffnungsträger für die Dekarbonisierung. Die Initiative AquaVentus hat sich vorgenommen, dabei eine tragende Rolle zu spielen: mit grünem Wasserstoff aus Offshore-Windenergie. Die zur Metropolregion gehörende einzige deutsche Hochsee-Insel Helgoland dient dabei als zentraler Knotenpunkt.
Der Plan
AquaVentus möchte Wasserstoff direkt dort herstellen, wo die Windenergie dafür herkommt, nämlich offshore. Mittels auf See installierter Elektrolyseure soll so eine grüne Wasserstoffproduktion im industriellen Maßstab entstehen. Um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, haben sich starke Partner zusammengetan.
Die Umsetzung
In ganz Norddeutschland sind verschiedene Initiativen entstanden, um die klimaneutrale Produktion von grünem Wasserstoff und regenerativer Energie voranzutreiben. Denn Strom aus Wind, Sonne oder Wasserkraft ist die Grundlage für die Herstellung umweltfreundlichen Wasserstoffs in Elektrolyseuren. AquaVentus möchte hier ein weltweites Signal senden. Das visionäre Vorhaben: Das Bündnis plant bis 2035 den Bau von Elektrolyseuren mit 10 Gigawatt Erzeugungsleistung für grünen Wasserstoff, die die Offshore-Windenergie direkt vor Ort nutzen können. Helgoland, die einzige deutsche Hochsee-Insel, dient dabei als zentraler Knotenpunkt. Von Helgoland, also der Metropolregion aus, wird der Wasserstoff über eine zentrale Sammelpipeline an Land transportiert. So könnte schon bald 1 Million Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr gewonnen werden.
Die Initiative umfasst zahlreiche Teilprojekte entlang der Wertschöpfungskette.
AquaSector dreht sich um die Errichtung des ersten Offshore-Wasserstoffparks im industriellen Maßstab in Deutschland. Das Projekt soll zeigen, dass die Wasserstoffproduktion auf See eine effiziente, kostengünstige und nachhaltige Option zur Herstellung von grünem Wasserstoff ist. Im Rahmen von AquaSector ist vorerst die Installation von rund 300 Megawatt (MW) Elektrolyseurleistung geplant, mit der bis zu 20.000 Tonnen grünen Wasserstoffs pro Jahr auf See erzeugt werden sollen. Der erste Schritt ist die Durchführung einer detaillierten Machbarkeitsstudie. In einem Pilotprojekt ist zunächst die Installation von zwei innovativen Offshore-Wind Wasserstoff-Turbinen im Küstenmeer vor Helgoland geplant. Dabei wird der Elektrolyseur am Fuße des Windrades installiert und die beiden 14-Megawatt-Anlagen per Pipeline angebunden. Der Probetrieb dient zur Vorbereitung der Serienreife.
Mit AquaDuctus soll die erste deutsche Offshore-Wasserstoff-Pipeline entstehen. Sobald die Erzeugungsanlagen voll ausgebaut sind, wird sie ab 2035 den Wasserstoff transportieren und so substanziell zur Dekarbonisierung der Energieversorgung beitragen. Eine Teilmenge des produzierten Wasserstoffs verbleibt zur Eigennutzung und für den Schiffsverkehr. AquaPortus wiederum hat sich unter anderen zum Ziel gesetzt, Helgoland vollständig zu dekarbonisieren.
Getrieben wird die Initiative von einer starken Projektfamilie: Der Förderverein AquaVentus setzt sich aus hochinnovativen Organisationen und Forschungseinrichtungen sowie international führenden Unternehmen zusammen. Dazu gehören unter anderem RWE, die Insel Helgoland selbst, Reuther, Vattenfall, Shell, Gasunie, Siemens, Parkwind und MHI Vestas.
Großes Potenzial
Die Initiative möchte mit der Erzeugung von grünem Wasserstoff auf See ein neues Zeitalter klimafreundlicher Energie einläuten. Mit ihrer gesammelten Expertise und dem Standort Helgoland in der Deutschen Bucht verfügt AquaVentus über ein optimales Reallabor in der Metropolregion, um die Ziele der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie nachhaltig zu unterstützen und die Energiewende voranzutreiben.
Stand: September 2021